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Sorabji Toccata Seconda per Pianoforte

Sorabji: Toccata Seconda per Pianoforte
Kaikhosru Shapurji Sorabji: Toccata Seconda Per Pianoforte; Abel Sanchez-Aguilera, Klavier; 2 CDs Piano Classics PCL10205; Aufnahme 05/2019, Veröffentlichung 13/03/2020 (145') - Rezension von Remy Franck

Der britisch-parsische Komponist und Pianist Kaikhosru Shapurji Sorabji (1892-1988) hat neben Kammermusik und Konzerten vor allem Klavierkompositionen und Vokalwerke komponiert. Er gilt, obwohl es einige Aufnahmen von Solo- Klavierwerken gibt, immer noch ein Außenseiter.

Unter den Klavierwerken gibt es kürzere Stücke, aber auch so lange Werke wie etwa das viereinhalb Stunden lange Opus Clavicembalisticum, seine beiden je einstündigen Nocturnes und die zweieinhalb Stunden lange Toccata, die der spanische Pianist Abel Sanchez-Aguilera bei Piano Classics herausbringt.

Das 1933 und 1934 komponierte Stück hat neun Sätze, Preludio-Toccata, Preludio-Corale, Scherzo, Aria, Ostinato (Theme with 49 Variations), Notturno, Interludio,  Cadenza sowie eine Fuga libera a cinque voci mitsamt Coda-Stretta von allein 43 Minuten.

Der Komponist hielt dieses Stück für eines seiner bis dahin besten Werke. An Erik Chisholm schrieb er: « Ich denke, die Toccata wird Sie überraschen, insbesondere die romantische Aria und das tropische Nocturne. Die Fuge wird Sie umwerfen.  Technisch gesehen ist es eine ‘einfache’ Fuge, sie enthält riesige Episoden fugierter Natur über die vier Gegenthemen, und ich glaube, es ist eine ebenso schöne Fuge wie jede andere, die ich je gemacht habe. Auch der Stretto ist imposant ».

Abel Sanchez-Aguilera gelingt es, das lange Werk attraktiv werden zu lassen, indem er die verschiedenen Teil der Toccata gut kontrastiert und die virtuosen Passagen brillant den sehr reflektiven und lyrischen gegenüberstellt.

Das tropische Nocturne ist tatsächlich ein sehr einfallsreiches Stück mit reizvollen Klangideen. Die komplexe Fuge ist einfach nur verblüffend.